Grüne fordern Regeln für Beraterverträge

Haben Berater kostenlos für öffentliche Ämter gearbeitet, sollen anschließende kostenpflichtige Verträge nur noch in Ausnahmefällen durchgehen, fordern die Grünen in Berlin. In Mecklenburg-Vorpommern kritisieren sie Millionenaufträge an PwC.

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Hintergrund ist die Auftragsvergabe zum Flüchtlingsmanagement in Berlin an McKinsey. Die Strategieberatung soll einen Masterplan entwickeln. Kritik gab es deshalb an der Auftragsvergabe, weil die Vergabe an McKinsey ohne Ausschreibung erfolgte, da die Auftragssumme mit 238.000 Euro brutto unter der ausschreibungspflichtigen Grenze geblieben war – und McKinsey zuvor die Stadt Berlin kostenlos beraten hatte. Nach Vorstellungen der Grünen sollen Aufträge an Consultinghäuser immer dann kritisch unter die Lupe genommen werden, wenn der Auftragswert mindestens 25.000 Euro beträgt und das Empfängerunternehmen in den letzten sechs Monaten für eine öffentliche Institution eine pro-bono-Tätigkeit geleistet hat.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern verlangen die Grünen mehr Transparenz bei der Auftragsvergabe an Beratungsunternehmen. Sie stören sich an den Millionenaufträge, die die Landesregierung an das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC vergibt. In den vergangenen zehn Jahren seien Aufträge in Höhe von 28,5 Millionen Euro an PwC gegangen. Dazu zählte vor allem die Prüfung von Bürgschaftsanträgen großer Unternehmen wie Werften des Landes. Die Landesregierung wiegelte ab: Die Einsatz von Wirtschaftsprüfern sei in allen Ländern und beim Bund üblich.

Quellen:Der Tagesspiegel, 27. April 2016;
NDR, 27. April 2016