Data Analytics verändert die Beraterarbeit

Drei Viertel aller Berater setzen bei ihrer Arbeit klassisch-analytische Software wie Excel oder Standardwerkzeuge von Microsoft oder SAP ein. Doch Tools für tiefere Analysen nutzen bis dato noch weniger als die Hälfte. Das ergab eine Studie des Marktforschers Lünendonk.

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Egal, ob im Vertrieb, in der Produktion oder in sozialen Netzwerken – in fast allen Unternehmensbereichen werden heute Daten gesammelt und das Datenvolumen nimmt mit dem Big-Data-Trend stetig zu. Um die Daten sinnvoll zu analysieren, nutzen bereits heute knapp drei Viertel der Managementberatungshäuser analytische Software. Das ergab eine Studie des Marktforschers Lünendonk unter 103 Managementberatern. Häufig handelt es sich dabei noch um klassische Analsyetools wie Excel, Standardwerkzeuge von Microsoft und SAP sowie Eigenentwicklungen. Agile und interaktive Software-Tools kommen hingegen im Moment noch bei nicht einmal der Hälfte der befragten Consultants zum Einsatz. Und das, obwohl 77 Prozent bei der Umfrage angaben, davon überzeugt zu sein, dass sie mit Hilfe von analytischer Software und Algorithmen Zusammenhänge sehr viel besser erkennen könnten.

Die Studie „Consulting 4.0 – Mit Analytics ins digitale Beraterzeitalter“ ergab zudem, dass das Gros der Managementberater (93 Prozent) davon ausgeht, mit Hilfe von Business-Intelligence-Software mindestens doppelt so schnell in die Analyse- und Umsetzungsphase zu kommen. Allein durch den Einsatz von agiler Analysesoftware in der Phase „Datensammlung, Research und Informationsgewinnung“ könnte die Effizienz von Beratungsprojekten erheblich gesteigert werden. 

„Die Vernetzung der Daten führt unweigerlich dazu, dass Berater mit einer Vielzahl an Daten aus den unterschiedlichsten Datenwelten in ihren Kundenprojekten umzugehen haben“, erklärt Studienautor Mario Zillmann. „Deshalb müssen Anaylsetools zukünftig in der Lage sein, datenbankübergreifende Integration und Auswertungen zu ermöglichen und die Daten zudem verständlich darzustellen“.

Die unterschiedlichen Datenquellen stellen laut Lünendonk-Studie zurzeit denn auch noch ein erhebliches Problem für die Managementberatungen dar. Die Befragten empfinden deren Konsolidierung zumeist als aufwändig und zeitraubend. Dabei würden die Beratungshäuser gerne bei ihrer Arbeit noch mehr differenzierte Datenquellen nutzen. Rund ein Drittel der Befragten gab an, schon heute mit Social Media-Daten zu arbeiten. Auch Sensor-, RFID- und Maschinendaten bergen interessante Informationen, werden aber bislang noch nicht besonders häufig ausgewertet. Der Großteil der Managementberatungshäuser ist jedoch überzeugt davon, dass Analyse-Tools die Beratungsarbeit in Zukunft nachhaltig verändern werden.

Quelle:Lünendonk, Pressemitteilung, 17. November 2016